Erfolgreiche Bilanz im Jubiläumsjahr – Crowdfunding sichert Bankenunabhängigkeit

Mehr als 1.100 private Darlehensgeber unterstützen Grüne Erde mit rund 7,7 Millionen Euro.

Wirtschaft neu zu denken und so zu gestalten, dass sie Mensch und Natur dient: Das war der prägende Gedanke, der im Jahr 1983 zur Gründung von Grüne Erde im oberösterreichischen Almtal führte. Damals wie heute sind die obersten Ziele, ein konsequent ökologisches Geschäftsmodell als erfolgreiche Alternative zur herkömmlichen Art des Wirtschaftens zu etablieren und ein sinnerfülltes, genussvolles Leben mit Verantwortung für Umwelt und die nächsten Generationen zu verbinden. Seit mehr als 30 Jahre geht das Unternehmen dabei konsequent neue Wege – zum Beispiel mit dem Finanzierungsmodell Crowdfunding.

Organisches Wachstum und solide Ergebnisse

Ziel war und ist es für die Grüne Erde, durch verträgliches, organisches Wachstum die Stellung als ökologischer Leitbetrieb weiter zu festigen.

Der Umsatz stieg von knapp 33 Millionen Euro im GJ 2012/13 auf 37,66 Millionen Euro im GJ 2013/14 – ein Plus von 14,1 Prozent. Für das laufende Geschäftsjahr 2014/15 zeichnet sich eine weitere Steigerung beim Umsatz ab.

Das Jahresergebnis stieg von 94.875,57 Euro im GJ 2012/13 auf 555.073,11 Euro!

Damit wird das Ziel soliden, langfristigen Wirtschaftens statt kurzfristiger Gewinnmaximierung unter Beweis gestellt.

Mit einem Eigenkapital (inkl. nachrangiger Kundendarlehen) von rund 10 Millionen Euro zum 31. 7. 2014 und einem Fremdkapital von unter 3 Millionen Euro ist die Grüne Erde vorbildlich finanziert.

Bankenunabhängigkeit durch Crowdfunding

Großen Einfluss auf dieses erfreuliche Bilanzergebnis hat – neben dem Zuwachs der Umsatzerlöse – das Darlehensmodell: Bis Februar 2015 haben mehr als 1.100 Personen die Gelegenheit genutzt, der Grüne Erde-Gruppe Darlehen zwischen 2.000 und 50.000 Euro zur Verfügung zu stellen – insgesamt rund 7,7 Millionen Euro. Es ist somit das erfolgreichste Crowdfunding-Projekt Österreichs. Die jährliche Verzinsung der qualifiziert nachrangigen Darlehen beträgt aktuell 4 Prozent und wird jeweils zum letzten Tag des Geschäftsjahres, dem 31. Juli, in Form von Warengutscheinen ausbezahlt.

Im Zuge der Bankenkrise und Basel III wurde es für Klein- und Mittelbetriebe zunehmend schwierig, sich von den Banken ohne zusätzliche Sicherheiten Geld für Investitionen sowie den laufenden Betrieb zu holen – so auch für die Grüne Erde-Gruppe. Man legte dem Unternehmen die Verpfändung der wertvollen Marke „Grüne Erde“ nahe, wollte Verfügungsgewalt über die Adressen der Kundinnen und Kunden oder empfahl den Verkauf von Unternehmensanteilen an international tätige Investmentfonds. Anstatt sich auf diese indiskutablen Eingriffe in die Unternehmensstruktur und –kultur einzulassen, hat die Grüne Erde im Mai 2013 begonnen, ihrer Kundinnen und Kunden um Darlehen zu bitten. Der Erfolg hat die Erwartungen weit übertroffen!

Das Unternehmen ist de facto bankenunabhängig und will es auch in Zukunft bleiben.

Neue Projekte – weitere Entwicklung

Das zusätzliche Kapital investierte Grüne Erde in den Ausbau des Vertriebes, in die Neuentwicklung von Produkten und in zahlreiche neue Projekte, wie bspw. die Errichtung der Schlafwelten in den Shops in Wien und München: die stimmungsvoll gestalteten Wohlfühl-Bereiche machen die Kernkompetenz von Grüne Erde – gesunden, natürlichen Schlaf – mit allen Sinnen erlebbar. Schlafstudios in weiteren Shops sind bereits in Planung.

Auch die geplante Übersiedlung der Grüne Erde-Möbeltischlerei „Terra Möbel“ in eine neu übernommene und eigens adaptierte Produktionshalle Ende Mai 2015 wird durch die Darlehen der Kundinnen und Kunden mitfinanziert. Der neue Produktionsstandort in Kärnten entspricht in puncto Umwelttechnik, Energieeffizienz und Sicherheit den höchsten Standards: So wird der Betrieb zum Beispiel durch eine modernste Hackschnitzelheizung geheizt, in der die Holzabfälle des Betriebes zu 100 Prozent als Brennmaterial verwendet werden.

Zu den weiteren Zielen, die aktuell mit den Geldern aus dem Crowdfunding finanziert werden, zählen unter anderem die Erweiterung der Produktzertifizierungen nach dem QUL- und GOTS-Standard, der Ausbau des Qualitäts- und Nachhaltigkeitsmanagements, die Entwicklung neuer Produkte, der saisonale und regionale Einkauf natürlicher Rohstoffe, langfristige Rahmenvereinbarungen mit den Lieferantinnen und Lieferanten sowie Investitionen in die Lagerkapazitäten, die Produktion und den Vertrieb.

Anders Wirtschaften ist möglich

Alle mit Crowdfunding finanzierten Projekte folgen der Unternehmensphilosophie, dass eine andere Art des Wirtschaftens möglich und notwendig ist. Grüne Erde stellt an sich selbst den Anspruch, die Wirtschaft so zu gestalten, dass sie Mensch und Natur dient. Das Unternehmen sieht sich als ökologischer Pionier, der auch nach internationalen Maßstäben als Vorbild für andere dient.

Über Grüne Erde:

  • Gegründet 1983 im oberösterreichischen Almtal
  • Erstes Produkt: handgefertigte Naturmatratze „Weiße Wolke“
  • Ökologischer Pionierbetrieb, der auch nach internationalem Maßstab als Vorbild für eine andere Art des Wirtschaftens dient
  • seit der Gründung konstantes Wachstum und solides Wirtschaften: jährliches Ergebnis bei ca. 1 bis 2 Prozent des Umsatzes, das im Unternehmen verbleibt und investiert wird
    aktueller Umsatz von fast 38 Millionen Euro
  • knapp 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Produktion, Verkauf und Verwaltung, davon etwa 80 Prozent Frauen
  • 5.300 Einzelprodukte in den Kategorien Vollholzmöbel, Bettwaren, Wohnaccessoires, Naturkosmetik und ökologische Kleidung
  • 14 Shops in Österreich und Deutschland
  • 3 eigene Produktionsstätten in Oberösterreich (Textil- und Matratzenwerkstätte, Kosmetikproduktion) bzw. Kärnten (Tischlerei)
  • Zahlreiche Auszeichnungen für Familienfreundlichkeit, soziales Engagement, Nachhaltigkeit und Design (z.B. Oberösterreichischer Anerkennungspreis für Umwelt und Nachhaltigkeit 2014, Betrieblicher Sozialpreis 2014, ineo-Auszeichnung der WKO OÖ für vorbildliche Lehrbetriebe 2013, …)